28.05.2012 | 08:00 | Autor: Alfred Gorny

Schotter-Hattrick für Keskinen

Auch den dritten Lauf zum Schotter-Cup gewinnt Jaakko Keskinen. Der Österreicher Manfred Pfeiffenberger und Jörg Mittelsdorf als bester Deutscher komplettieren das Podium bei der Baron-von-Aretin-Rallye. 

NICHT ZU STOPPEN: Jaakko Keskinen holt sich den dritten Sieg im diesjährigen Schotter-Cup


Die Emmersdorfer Schotterrallye präsentiert sich in diesem Jahr wie eine kleine Europameisterschaft. Die Finnen Jaakko Keskinen, Mika Kitola und Petri Reinikainen, der Tscheche Jiři Tošovsky und sechs Teams aus Österreich, angeführt von Manfred Pfeiffenberger, treffen auf die stärksten deutschen Quertreiber wie Rainer Keck, Raphael Ramonat, Jörg Mittelsdorf, Michael Dinkel, Wolfgang Müller und – last but not least – dem Vorjahressieger Rudi Weileder im betagten Evo 3. Mit 21 Fahrzeugen in den Klassen NF3A und H16 bilden die Turbo-Allradler eine eindrucksvolle Armada.

 

Auf dem Rundkurs bei Mistldorf übernimmt Keskinen trotz eines Ausrutscher die Führung vor Pfeiffenberger und Keck, während Tošovsky durch einen Plattfuß zurückfällt. Auf der Königsprüfung bei Haidenburg setzt sich der Finne ein wenig von der Konkurrenz ab, während die Zuschauer in der Aldersbacher Kiesgrube Keck als Schnellsten erleben. Keskinen führt in der Halbzeitpause mit 4,5 Sekunden vor Keck und 7,2 Sekunden vor Pfeiffenberger. Die beiden Thüringer Piloten Mittelsdorf und Ramonat führen die Verfolger an, dann folgt die Bayern-Fraktion mit Dinkel, Müller, Weileder und Manfred Seidl im Subaru.

 

Kecks Mitsubishi springt an der Zeitkontrolle vor WP 4 nicht mehr an. Ein Verbremser von Pfeiffenberger auf WP 4 verschafft Keskinen ein beruhigendes Polster; dadurch kann der Finne einen Dreher, bei dem er den Motor abwürgt, locker verschmerzen. Jaakko Keskinen und Juha Heikkilä gewinnen die Emmersdorfer Baron-von-Aretin-Rallye vor dem Ehepaar Pfeiffenberger, dem Jörg Mittelsdorf und Rigo Sonntag im Ehrle-Mitsubishi an der Stoßstange kleben. Hinter den Lancer von Raphael Ramonat, Michael Dinkel und Wolfgang Müller erreicht Robert Grübl im Ford Escort Cosworth den siebenten Gesamtrang; damit ist er nicht nur bester einheimischer Fahrer, sondern auch bester Nicht-Mitsubishi vor Manfred Seidl. Rudi Weileder muss sich mit Rang 9 zufrieden geben – ohne hintere Stoßstange und ohne hintere Stoßdämpfer!

 

Das beste Team ohne Allradantrieb schafft gerade noch den Sprung in die Top Ten. Mika Kitola liefert sich einmal mehr ein großes Duell mit Günther Werner. Auf drei Prüfungen hat Kitola die Honda-Nase vorn, auf zwei Prüfungen driftet Werner im 318is schneller durch den Wald, das Finale in der Kiesgrube beenden sie zeitgleich. In der Addition der Zeiten liegt Kitola um vier Sekunden vor Werner, Mark Muschiol fährt im Clio auf den dritten Platz in der Klasse 8 vor den 318is-Cup-BMW von Björn Lachmayr, Norbert Schneider und Felix Weisert, der mit dem E36 Compact erstmals einen „neuen“ BMW im Cup vorstellt. Erst dahinter läuft der Sieger der 2-Liter-Gruppe-H, Klaus Huber im Golf ein, während der Finne Petri Reinikainen den Mercedes 190 mit der bärenstarken 2,5-Liter-Maschine auf Rang 3 der inoffiziellen „Zweiradler“-Wertung ins Ziel bringt. Wie bei den 318is erreichen auch im Volvo Original Cup alle Autos das Ziel, Werner Löseke siegt vor Andreas Leue, Ralf Schmidt und Stefan Haberland. In der Gruppe G freut sich Klaus Limmer im Golf über den Erfolg, während Roland Zak die Golf-II-Cup-Wertung gewinnt. Übrigens: Die sechs schwäbischen G18-Golf sind mit den Startnummern 1 bis 6 vorneweg gestartet, die umgekehrte Startreihenfolge kommt gut an bei den „Kleinen“, zumal die Schotterpisten rund um Aldersbach im zweiten Durchlauf einige Rinnen und Löcher aufweisen.

 

Mit 75 Startern aus vier Nationen hat die Emmersdorfer Schotter-Rallye einen weiteren Schritt nach oben gemacht. Der Zwei-Minuten-Abstand erweist sich als goldrichtige Vorgabe, denn bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen wirbeln die Fahrzeuge eine Menge Staub auf. 20 Teams sehen das Ziel nicht, technische Defekte überwiegen als Ausfallgrund die Ausrutscher. Der Spaß der Fahrer an den schönen Strecken geht nahtlos über in eine fröhliche Rallye-Party im Aldersbacher Weißbierstadel.

 

Ergebnis 11. Emmersdorfer ADAC-Baron-von-Aretin-Rallye  

01. Jaakko Keskinen/Juha Heikkilä, Mitsubishi Evo 7, H16, 20:13,5

02. Manfred & Claudia Pfeiffenberger, Mitsubishi Evo 9, N3A, +16,1

03. Jörg Mittelsdorf/Rigo Sonntag, Mitsubishi Evo 9, N3A, +18,0

04. Raphael Ramonat/Steffen Schmidt, Mitsubishi Evo 6, H16, +30,1

05. Michael Dinkel /Michael Bayer, Mitsubishi Evo 7, H16, +48,3

06. Wolfgang +Katharina Müller, Mitsubishi Evo 8, N3A, +50,4

07. Robert Grübl/Josef Wallner, Ford Escort Cosworth, +1:05,4  

08. Manfred Seidl/Andrea Loher, Subaru Impreza, H16, +1:08,1  

09. Rudi & Simone Weileder, Mitsubishi Evo 3, H16, +1:18,9

10. Mika Kitola/Andreas Luther, Honda Civic R, F8, +1:35,7  

11. Günther Werner/Lasse Werner, BMW 318is, F8, +1:39,9

12. Martin Kainz /Pirmin Winklhofer, Mitsubishi Evo 6, H16, +1:53,1

13. Michael Klotz/Christoph Eichhorner, Mazda 323 GTR, H16, +1:56,2

14. Petri Reinikainen/Jukka Pollari, Mercedes 190 Evo, H15, +2:05,7

15. Mark Muschiol/Kerstin Munkwitz, Renault Clio, N8, +2:08,5